Hunt: Showdown News - Der Mond des Verräters kennt keine Loyalität

Detective Herman hatte einen Monat lang kaum geschlafen, und seine Kräfte ließen nach. Der Geschmack von Maisgrütze und bitterem Kaffee war kaum ein Trost. Er redete sich ein, dass sein Schlaf durch nichts anderes gestört wurde als durch die sich stapelnden ungelösten Mordfälle und den Kummer der Untröstlichen. Er war schon spät dran und eilte die Rousseau Street zum Bahnhof hinunter, als ihn eine junge Frau am Arm packte. Eure Augen flehten ihn an, so dass er stehen blieb.

"Ma'am, es tut mir leid", begann er und hielt dann inne.

"Detective Herman", unterbrach sie ihn, "mein Mann ist verschwunden."

Bilder von halb aufgefressenen Leichen und in seltsamen Winkeln verbogenen Gliedmaßen schossen ihm durch den Kopf, die Straße wurde unerträglich hell.

"Es tut mir leid, das zu hören, Miss." Er versuchte, mit seinem Mund etwas Mitleidiges zu tun, aber seine Lippen waren zu trocken. "Kommen Ihr mit mir auf die Wache? Ihr sollten eine offizielle Meldung machen."

"Er ist erst seit gestern Abend weg", fuhr sie fort, ohne auf die Formalitäten zu achten, die sie ignorierte.

"Und was hat er dann gemacht?" fuhr Herman fort und nahm ihren Arm, um sie von der Straße zu führen.

Ihr öffnete ihren Mund und schloss ihn wieder. Ihr schüttelte seinen Arm ab und ließ dann ihren Blick für einen Moment los.

"Er ist zu seiner Geliebten gegangen."

Herman blinzelte in die zu helle Straße. Das Summen der Insekten schien sich zu verstärken.

"Das ist sehr bedauerlich, aber ich fürchte, da kann ich nichts machen." Ein Passant blieb an der anderen Ecke stehen. "Sind Ihr sicher, dass Ihr darüber in der Öffentlichkeit sprechen wollen?"

"Ich weiß, wie es aussieht", hörte er sie unter ihrem Stolz schwanken. "Aber das hier ist anders. Seine Geliebte ... Ihr..."

"Mademoiselle, kommen Ihr, setzen wir uns hin."

Eure Augen wanderten blitzschnell zu ihm und verengten sich, musterten ihn. Ihr trat einen Schritt zurück.

"Seine Geliebte ist der Mond", sagte sie in einem Atemzug, wie eine Herausforderung.

"Der Mond? Ist das ein Künstlername?"

"Nein. Keine Person. Der Mond. Oben am Himmel."

Herman konnte seine unfreundliche Reaktion nicht verbergen. Euch Blick wurde scharf, und ihre Stimme wurde kräftiger.

"Jede Nacht spricht er zu ihr." Ihr sprach schnell, aber deutlich. "Und jeden Monat, wenn sie am vollsten ist, geht er zu ihr."

"In den Himmel, meinst du?"

"Nein", sie klang beleidigt. "Zu ihrem Spiegelbild, auf dem Fluss. Er badet mit ihr. Ihr... Ihr, ähm..."

"Bitte, nicht." Herman errötete. An der Ecke war ein anderer Passant stehen geblieben. "Und er hat Euch von all dem erzählt?"

"Mein Mann und ich haben eine starke Verbindung, Sir." Eure Stimme zitterte vor Kummer, aber nicht vor Zweifel. "Er würde nie etwas vor mir verbergen. Und ich sah keinen Schaden darin, dass er...